Geschäftsbericht 2022

Die RLG legt ihren Geschäftsbericht 2022 vor

Ukraine-Krieg prägte das Geschäftsjahr 2022

In ihrem aktuellen Geschäftsbericht schaut die Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH auf das Geschäftsjahr 2022 zurück und geht dort auf wichtige Themen des vergangenen Jahres ein. Zugleich gibt sie auch einen Ausblick auf Projekte und Innovationen, von denen die Menschen im Kreis Soest und im Hochsauerland in Zukunft profitieren werden.

9-Euro-Ticket: Fahrgastzahlen wieder gestiegen

Im Jahr 2022 haben knapp 12,8 Millionen Fahrgäste das Angebot der RLG genutzt. Damit stiegen die Fahrgastzahlen im Vergleich zu 2021 um rund 22,1 Prozent. Während der Ausbildungs- und Schülerverkehr um 5,7 % sank, verzeichnete der Jedermannverkehr einen sehr starken Anstieg von 84,8 %.

Auch die Ticketnachfrage erholte sich vor allem aufgrund des 9-Euro-Tickets im Jahr 2022. Mit Auslaufen des 9-Euro-Tickets stabilisierten sich die Fahrgastzahlen auf circa 90 % der Vor-Corona-Nacgfrage. Alle rund 7.000 Abonnenten der RLG wurden in den Monaten Juni, Juli und Augist auf das 9-Euro-Ticket umgestellt. Zusätzlich kauften 45.475 Kundinnen und Kunden das bundesweit gültige Ticket in den RLG-Bussen sowie 3.557 über die mobil info-App. Daneben verzeichnete vor allem das MobiTicket durch die Geflüchteten aus der Ukraine einen starken Anstieg: Bis Dezember 2022 erhöhte sich die Ausgabe von MobiTickets kontinuierlich bis auf 4.753 Abos.

e-Tickets immer gefragter

Seit Mai 2021 erhalten im Rahmen eines Pilotprojektes auch Schüler ihr SchulwegTicket, zunächst als Alternative zum Papierticket, digital über die mobil info App. Ziel ist es, das SchulwegTicket nach und nach komplett zu digitalisieren. Das Projekt startete zunächst an neun ausgewählten Schulen in Soest und Arnsberg auf freiwilliger Basis mit 850 Schülerinnen und Schülern. im Jahr 2022 wurde es auf 50 Schulen ausgeweitet, so dass aktuell etwa 1.850 Schülerinnen und Schüler das digitale Ticket nutzen (Stand 06/2022).

Als Mobilitätsdienstleister hat die RLG 2022 kontinuierlich daran gearbeitet, die Mobilitätsangebote weiter auszubauen, miteinander zu vernetzen und leicht zugänglich zu machen.

Als Mobilitätsdienstleister hat die RLG 2022 kontinuierlich daran gearbeitet, die Mobilitätsangebote weiter auszubauen, miteinander zu vernetzen und leicht zugänglich zu machen.

Big Bird und eezy.nrw

Im Oktober 2022 konnten gemeinsam mit dem Kreis Soest zwei vom Land NRW geförderte Projekte erfolgreich abgeschlossen werden, die sich intensiv mit der Zukunft der Mobilität beschäftigten: Big Bird und MobiHell. Beide Projekte haben gemeinsam vor Ort auf unterschiedliche Weise ausgelotet, wie der Zugang und die Nutzung von Mobilitätsangeboten einfacher werden können. Bei Big Bird ging es um E-Ticketing und Check-In/Be-Out. MobiHell legte den Fokus auf bedarfsgesteuerte Verkehre und Pendlermobilität.

Neukundengewinung

Im Jahr 2021 wurde auf verschiedenen Schnell- und RegioBus-Linien das Fahrplanangebot erweitert. Die RLG hat aus diesem Anlass Bürgerinnen und Bürger entlang der Linien S20/R25 Sundern – Neheim, S60 Warstein – Lippstadt, R61 Erwitte – Lippstadt und R36 Herzfeld – Soest eingeladen, in der Zeit vom 9. bis 24. April 2022 mit kostenlosen ProbefahrtTickets den heimischen Nahverkehr besser kennenzulernen. Die insgesamt 1.425 ausgegebenen ProbefahrtTickets verteilten sich wie folgt auf die drei Linienkorridore:

  • S60/R61/N1: 895 Tickets
  • S20/R25/N6: 295 Tickets
  • R36: 235 Tickets

Zuwachs dringend gesucht

Der allgemeine Fachkräftemangel auf dem deutschen Arbeitsmarkt ist längst im ÖPNV-Sektor angekommen und macht auch vor der RLG nicht Halt. Ob in der Verwaltung, in der Werkstatt oder im Fahrbetrieb: Auszubildende und bereits ausgebildete Fachkräfte sind schwer zu finden. Um dieser Herausforderung zu begegnen, stellt sich die RLG schon seit geraumer Zeit in Sachen Personalmarketing sehr breit auf. Die Personalakquise beruht zunehmend auf diversen crossmedialen Vermarktungssträngen. Dabei wird eine breite Palette bedient: Printmedien, Social-Media-Kanäle, Radiospots, Jobmessen und Ausstellungen, Fahrzeugbeschriftungen, Kooperationen mit Arbeitsagenturen sind nur einige der Bausteine.

Besonderer Augenmerk liegt dabei auf dem Thema Fahrpersonal-Recruiting. Im Herbst des vergangenen Jahres fand dazu etwa ein Unternehmensgruppen übergreifender und interdisziplinärer Workshop statt, um gemeinsam über mögliche Maßnahmen zu beraten. Kolleginnen und Kollegen aus Fahrdienst, Fahrdienstleitung, Personalabteilung, Marketing sowie Verkehrsfachschule kamen dazu an einen Tisch. Die dabei entwickelten Ideen wurden und werden sukzessive umgesetzt und in eine größere Form gegossen. Ziel des Ganzen ist es, zwar auch die RLG selbst als attraktiven Arbeitgeber zu vermarkten. In erster Linie sollen aber die Fahrdienstberufe im öffentlichen Personennahverkehr genrell beworben werden.

RLG Geschäftsbericht 2022